Die höchste Form des Tuns

16. November 2023

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Eine Einladung zur Meditation

Anfangen zu verlieren

Ich beginne, indem ich aufhöre. Ich höre auf, indem ich anfange. Ich fange an, indem ich beende. Und dann beginnt alles von Neuem.

Jeder Augenblick enthält ein Universum. Jeder Wimpernschlag bringt Leben und Tod. Jeder Moment beinhaltet volle Leere. Und Du schaust zu.

Schaust Du zu?

Schau nur zu.

Dann endet alles und beginnt von Neuem. Endlich für immer. Alles bleibt gleich und ändert sich doch, grundlegend, in der Tiefe und Höhe und alles geht über sich hinaus,

wenn Du nur schaust.

Schau, ohne Wollen und doch gewollt.

Ganz bewusst und absichtsvoll leer.

Verliere Ich im Schauen und sehe Dich.

Verliere Dich im Schauen und finde Mich, das Leben.

 

Wegweiser

Solange Du noch meinst, etwas tun zu müssen, meditiere. Meditation ist die höchste Form des Tuns und die feinste Form des Nicht-Tuns. Wenn Du nichts mehr tun musst, meditierst Du. Bis dahin übe oder besser noch, tue nichts. Meditation ist bedingungslos.

 

Meditation in verschiedenen Gewändern

Meditation als Berührung und Berührtwerden – gleichzeitig, in einem.

Meditation als ein Ruderschlag und das darauffolgende Treibenlassen.

Meditation als reine Schau.

Versuche Dich in der Meditation, höre nie auf sie zu versuchen und belasse es doch immer beim Versuch. Meditation kann nicht gemacht werden. Sie geschieht.